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EDR-Software vs. AV-Software: Warum Ihr Unternehmen mehr als „nur“ eine Antivirus-Software benötigt

Unsere Welt wird immer digitaler. Wir arbeiten im Homeoffice, genießen Work and Travel und am liebsten verwalten wir unser Business mit dem Smartphone. Was so einfach klingt und sich auch recht einfach umsetzen lässt, lässt bei vielen IT-Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen: Wenn so viele Geräte von praktisch überall auf Netzwerkressourcen zugreifen, wie kann dann die Sicherheit überhaupt gewährleistet werden?
EDR-Lösung oder AV-Software?

Inhalt

Endpunktsicherheit ist zu einer wesentlichen Säule der Cybersicherheitsstrategie im Unternehmen geworden. Sowohl Antivirus (AV)-Lösungen als auch Endpoint Detection and Response (EDR)-Lösungen sind darauf ausgelegt, Geräte zu sichern. Auch wenn beide Lösungen funktionieren, weißen die Schutz-Niveaus doch gravierende Unterschiede auf.

Deshalb zeigen wir euch heute die 7 Hauptunterschiede zwischen AV und EDR.

AV oder EDR – der Vergleich

Installation

Eine Antivirus-Software wird direkt auf einem Gerät oder Server installiert, um es vor Schadprogrammen zu schützen.

Ein EDR-System wird ebenso auf dem Gerät installiert. Allerdings erkennt es Cyberbedrohungen zuverlässiger, stoppt diese und bietet gleichzeitig die Kontrolle über die unterschiedlichen Geräte in einem Netzwerk. Zudem lassen sich alle Geräte mit dem installierten EDR zentral verwalten.

Schutzumfang

Eine AV-Software wird dezentral eingesetzt. Sie ist also ein Sicherheitssystem mit begrenztem Umfang. Eine EDR-Lösung hingegen bietet zentrale Sicherheit. Sie überwacht alle Endpunkte des Netzwerks kontinuierlich und bietet einen umfassenderen Schutz vor Bedrohungen.

Sicherheitsansatz

AV-Systeme sind reaktiv. Das bedeutet, dass sie nur dann eingreifen, wenn eine Bedrohung vorliegt. EDR-Systeme arbeiten proaktiv. Sie erkennen und stoppen Schadprogramme und blockieren den Zugriff.

Erkennungsmethode

Antivirus-Lösungen basieren auf statischen Bedrohungssignaturen und -mustern. Bedeutet, sie erkennen nur bekannte Bedrohungen. Die verhaltensbasierte EDR-Lösung erkennt bekannte und unbekannte Bedrohungen in Echtzeit, indem sie anomales Verhalten an den Netzwerkendpunkten identifiziert.

Automatisierung und Transparenz

EDR sammelt und analysiert ständig Daten. Dank künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung wandelt EDR diese Daten in verwertbare Informationen um und ermöglicht eine vollständige Transparenz über Geräte innerhalb eines Unternehmensnetzwerks. Datenmuster können schnell isoliert werden. Dadurch erhältst du eine zeitnahe und genaue Bewertung von anomalem Verhalten und kannst die potenzielle Bedrohung prüfen. Kurz gesagt sind die Vorteile eine verkürzte Erkennungszeit sowie eine große Zeitersparnis.

Das AV-System hingegen ist von Updates abhängig. Immer dann, wenn eine neue Malware identifiziert wird, muss sie zur Liste hinzugefügt werden. Andernfalls bleibt die neue Malware unentdeckt.

Reaktionsmethode

Das AV-System ergreift Maßnahmen, wenn eine Bedrohung in das System eingedrungen ist, bevor sie bösartige Aktionen ausführt. Normalerweise wird die Ausführung des Schadprogramms verhindert, die Daten sowie alle Spuren werden gelöscht. Dieser Vorgang ist automatisiert.

EDR reagiert ebenfalls automatisch mit ähnlichen Maßnahmen: Es blockiert die Ausführung, isoliert die Endpunkte, um das Verbreiten der Malware zu verhindern. Dadurch hast du Zeit, die potenzielle Bedrohung und deren Auswirkungen zu analysieren sowie die geeigneten Maßnahmen zur Wiederherstellung zu ergreifen.

Reaktionszeit

Die Reaktionszeit ist bei einer Antivirus-Software zwar unmittelbar und automatisiert, allerdings erkennt sie nur bekannte Bedrohungen.

EDR-Systeme sind in der Lage, auch anspruchsvolle und unbekannte Bedrohungen zu erkennen, die sonst unbemerkt bleiben würden. Die Erkennungs- und Reaktionszeit hängt von der automatisierten Erkennung, Sichtbarkeit, Eindämmung und Behebung ab, die die jeweilige EDR-Lösung bietet.

AV-Software oder EDR-Software – Was ist die bessere Lösung?

Ja, AV-Software schützt – zumindest vor bekannten Malware-Varianten! Durch ihre signatur- und musterbasierte Vorgehensweise ist eine AV-Software beim Schutz vor neuen Varianten allerdings unwirksam.

Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Cyberkriminelle immer tiefer in die Trickkiste greifen: Um herkömmliche Anti-Virus-Programme zu umgehen, setzen sie häufig auch dateilose Malware ein.

Eine effektive Erkennung erfordert also mehr Informationen und Kontext. Hier kommt EDR ins Spiel. Die integrierten Sicherheitsfunktionen identifizieren Angriffsverhalten sowie Indikatoren erfolgreich. Durch die Automatisierung der Reaktionsfunktionen kannst du die Reaktion entweder an das System delegieren oder selbst schnell handeln. Dies führt zu einem Effizienzanstieg bei der Bewältigung potenzieller Sicherheitsvorfälle.

Europaweit ist EDR schon Standard. In Deutschland allerdings noch nicht. Dabei lohnt sich der Einsatz schon ab einem Endpunkt! Wer sein Netzwerk und damit sein Business schützen möchte, sollte in eine EDR-Lösung investieren.

Bildnachweis: NCE Computer GmbH

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